17.01.10

Vita Prada

“I don´t think I´m as big a bitch as you think, but I had fun reading it”, ein Buch welches mit solch einem Satz von einer der bedeutendsten Modemacherinnen der Gegenwart kommentiert wird, muss über einen enormen Unterhaltungswert verfügen. Vita Prada ist eine, im vergangenen Dezember in Italien erschiene Biographie über Miuccia Prada.

Der Inhalt wurde von Signora Prada nicht autorisiert, gelesen hat sie das Werk trotzdem. Laut Auskunft derjenigen, die den Schmöker ebenfalls gelesen haben, strotzt das Buch geradezu mit emotionsgeladenen Anekdoten, die das urmenschliche Bedürfnis nach Klatsch und Tratsch, Glamour und Drama befriedigen. Beschrieben wird z.B. die Szene wie Miuccia´s Gatte in einem unkontrollierten Wutausbruch, die Spiegel im New Yorker Miu Miu Store mit einem Gegenstand zertrümmert haben soll, mit der Begründung: “because they make everybody look fat”.

Der Verfasser ist nicht, wie man bei unautorisierten Büchern leichtfertig vermuten könnte ein beliebiger Schmierenfink. Im Gegenteil: Gian Luigi Paracchini ist gesetzte 62 Jahre alt, studierter Politikwissenschaftler und seit etwa 12 Jahren Mode-Korrespondent bei Italiens größter Tageszeitung, Corriere della Serra, welche international einen absolut seriösen Ruf genießt. Seinen journalistischen Anspruch entsprechend investierte Paracchini viel Zeit um das Leben von Frau Prada und ihrem temperamentvollen Partners Patrizio Bertelli, der interessanterweise immer nur als “Mann von” betitelt wird, zu recherchieren.

Herausgekommen ist ein 204 Seiten starkes Buch über das gegenwärtig die gesamte italienische Modebranche spricht.


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